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Drop Down Gods: Bubbles (Review)
Artist: | Drop Down Gods |
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Album: | Bubbles |
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Medium: | CD+DL-Code | |
Stil: | Industrial/Trip Hop/Alternative/Art Pop |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 40:08 | |
Erschienen: | 28.07.2017 | |
Website: | [Link] |
Bei der „Kamikaze“-EP 2008 waren DROP DOWN GODS ein Trio, ein Jahr später beim Longplay-Debüt „100 Reasons“ ein Duo, das aktuelle Album „Bubbles“ spielte Wolfgang Csacsinovits solo ein. Schlagwerker Bernhard Kern begleitet den Österreicher aber bei Live-Auftritten und bekommt auch eine Widmung auf dem Digipak. Dem Album selbst merkt man nicht an, dass es im Alleingang entstanden ist. Ganz im Gegenteil. Die Eigenproduktion ist klanglich wohlgeraten, das Zusammenspiel der Instrumente stimmig, zudem macht Csacsinovits als Sänger eine gute Figur.
Unter den gegebenen Bedingungen ist „Bubbles“ ein kleines Wunderwerk (ein großartiges Album sowieso), und es stellt sich eine Frage, die andere bereits vor mir umtrieb: Warum wurde diese vorzügliche „Band“ bislang von keiner ambitionierten Plattenfirma unter Vertrag genommen? Weil Ambition und Kreativität im Management-Kurs gerade nicht gelehrt werden?
Doch was geht musikalisch auf „Bubbles“ ab? Das Presse-Info nennt als vage Eckpfeiler Industrial-Rock, Grunge und Trip Hop. Eins und drei gehen voll in Ordnung, Grunge findet sich nur marginal, wenn doch aber prägend. Wie in den Ausbrüchen des Openers „Interests“, das nach artpoppigem, balladeskem Einstieg rhythmisch und melodisch eine finstere Hommage an PRINCE anklingen lässt („Cycle“ ist ähnlich gestrickt).
Csacsinovits hat es raus mit ökonomischen Mitteln ein Höchstmaß an Spannung und Atmosphäre zu kreieren. Wie beim geisterhaften „Mirror“, das E-Gitarre, Bass und Schlagzeug mit Wucht voranpreschen lässt, um zwischendurch fragile, melancholische Intermezzi an der akustischen Gitarre und am Piano einzubauen, während gesanglich NINE INCH NAILS nicht fern sind. Ohne dass der Song zerfällt. Das folgende „On My Own“ ist dagegen fast schon unbeschwerter Elektro-Pop. Wenn nicht diese unterschwellige Wut und Trauer, explizit textlich, an allen Ecken und Enden hervorlugen würden.
Das Tempo auf „Bubbles“ ist meist gesetzt, aber das Album birst geradezu von bohrender Intensität. DROP DOWN GODS beherrschen die Kunst des sachten Anschleichens, um in entscheidenden Momenten zu explodieren.
FAZIT: Wer DROP DOWN GODS bislang noch nicht kennt oder „Bubbles“ nicht auf seiner Einkaufsliste hat, sollte das unbedingt ändern. Denn das Album ist eine atemberaubender Ritt (meist in Slow Motion) durch diverse Gefilde alternativer Musik. Zwischen Abrissparty im Industriegebiet, Pop Appeal mit A-HA-Effekt und souligem Trip Hop könnte man das Album glatt Art-Pop mit Widerhaken nennen. Einer davon ist zum Beispiel der gewöhnungsbedürftig plingende Videospiel-Synthie auf „Braindead“. Das allerdings schnell den Jump’n’Run-Pfad Richtung Fegefeuer verlässt. Für derartige und andere Überraschungen sind DROP DOWN GODS öfters gut.
Eine solistische Meisterleistung, via Homepage für moderate 10 € plus Porto als CD käuflich zu erwerben oder zum Ermessenpreis im digitalen Download. Nicht lange zögern.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Interests
- Heart Attack
- Cycle
- Mirror
- On My Own
- Smalltalk
- Braindead
- Ghostbusters
- Adrift Passengers
- Television
- Gesang - Wolfgang Csacsinovits
- Sonstige - Wolfgang Csacsinovits
- Bubbles (2017) - 12/15 Punkten
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